Romani Rose

deutscher Unternehmer; Vorsitzender des Zentralrats der Sinti und Roma ab 1982; Leiter des 2004 gegründeten Minderheitenrats in Deutschland

* 1946 Heidelberg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 06/2013

vom 5. Februar 2013 (se), ergänzt um Meldungen bis KW 14/2022

Herkunft

Romani Rose wurde 1946 in Heidelberg geboren. Sein Großvater und sein Vater Oskar betrieben nach dem Ersten Weltkrieg ein Wanderkino in Schlesien. 13 Mitglieder der Sinti-Familie wurden von den Nationalsozialisten ermordet, darunter die Großeltern in den Konzentrationslagern Auschwitz und Ravensbrück. Sein Vater, der später das Bundesverdienstkreuz bekam, rettete sich vor dem Abtransport in ein Konzentrationslager dadurch, dass er ständig auf der Flucht war.

Wirken

Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und RomaR. arbeitete in Heidelberg als selbstständiger Kaufmann und Kunsthändler, bis er 1982 den Vorsitz des drei Jahre zuvor gegründeten Zentralrats Deutscher Sinti und Roma übernahm, der sich aus 16 Landesverbänden und regionalen Vereinen zusammensetzt. Bundesweite Aufmerksamkeit erregte 1980 ein von R. und 13 anderen Sinti durchgeführter einwöchiger Hungerstreik im ehemaligen Konzentrationslager Dachau. Damit erzwang die Gruppe, deren Vorfahren im NS-Regime als "Landfahrer" oder "Zigeuner" verfolgt wurden, eine Auskunft des bayerischen Innenministeriums über die Akten der 1970 ...